„Hochsensibilität“ und „Hochsensitivität“ – Zwei Begriffe, die sehr ähnlich klingen. Tatsächlich unterscheiden sie sich jedoch grundlegend voneinander. Um die Verwirrung zu nehmen, gehe ich im Folgenden einmal auf die Unterschiede zwischen diesen zwei Begriffen ein:
Hochsensibilität
Bei der Hochsensibilität handelt es sich um eine gesteigerte körperliche Sinneswahrnehmung, das heißt: Seh-, Hör-, Geruchs-, Geschmacks- und/oder Tastsinn sind überdurchschnittlich stark ausgeprägt. Hochsensible Menschen nehmen aufgrund ihrer geschärften Sinne überdurchschnittlich viele Informationen und Reize aus ihrem Umfeld wahr und haben dementsprechend mehr Informationen und Eindrücke zu verarbeiten. Diese intensive Informationsverarbeitung nimmt natürlich dementsprechend überdurchschnittlich viel Zeit in Anspruch.
Hochsensible Menschen haben beispielsweise Schwierigkeiten mit grellen Lichtverhältnissen oder reagieren empfindlich auf Geräusche, insbesondere Maschinenlärm, Rettungswagen/Martinshorn etc. Doch auch scheinbar unaufdringliche Geräusche wie Tastenklimpern können das hochsensible Gehör und Nervensystem stören und zu starker Ablenkung führen.
Hochsensitivität
Die Hochsensitivität bringt nochmal ganz andere Besonderheiten mit sich:
Hochsensitive Menschen nehmen nicht nur Schwingungen/Energiefelder anderer Menschen wahr, auch verfügen sie über eine überdurchschnittlich ausgeprägte Empathie. Bei einer sehr stark ausgeprägten Hochsensitivität sprechen wir von Empathen (nicht zu verwechseln mit „empathisch“).
Zur Hochsensitivität gehört außerdem eine stark ausgeprägte Intuition. Aufgrund dessen, dass hochsensitive Menschen sich in ihrer Wahrnehmung jedoch von der Mehrheit der Menschen unterscheiden, fällt es ihnen oft schwer, ihrer eigenen Wahrnehmung zu vertrauen und auf ihre Intuition zu hören.
Nicht selten steht die Hochsensitivität übrigens in Verbindung mit einer Art Hellfühlig- und/oder Hellsichtigkeit („sechster“ und „siebter“ Sinn).
Hochsensitive Menschen haben ein komplexes Innenleben und neigen zu einer sehr detaillierten und gründlichen Informationsverarbeitung, was den Eindruck von Langsamkeit vermitteln kann.
So besonders die Hochsensitivität auch ist, bringt sie gewisse Herausforderungen mit sich, wie etwa eine mangelnde Abgrenzungsfähigkeit von anderen Menschen und deren Energiefeldern. Durch ihre Fähigkeit, sich nahezu perfekt in andere Menschen hineinversetzen, kann es zudem schwerfallen, die eigenen Emotionen von denen Anderer zu unterscheiden.
Hochsensitive Menschen verlieren sich selbst schnell im Außen, in Gesprächen, in anderen Personen; gehen in deren Energie über und bleiben ungeerdet zurück.
Ein Mensch kann übrigens hochsensibel UND hochsensitiv sein. Auch ist es möglich, dass „nur“ eine Hochsensibilität oder „nur“ eine Hochsensitivität vorliegt.
In meiner Arbeit fasse ich die Begriffe „Hochsensibilität“ und „Hochsensitivität“ meist der Einfachheit halber unter „Hochsensibilität“ zusammen.
⋙ Ich hoffe, ich konnte dir ein klares Bild bezüglich Hochsensibilität und Hochsensitivität vermitteln.
Hinterlasse mir gern einen Kommentar, ob du dich sowohl in der Hochsensibilität als auch in der Hochsensitivität wiederfindest oder lediglich in einem der Begriffe!